Fledermäuse

Projektstart: Fledermausforscher gesucht! Mit Abendseglern, Mausohren und Co. durch die Berliner Nacht

Belauschen Sie mit einem Detektor Fledermäuse auf ihren nächtlichen Streifzügen. Wir suchen neugierige Berliner*innen für ein spannendes Forschungsprojekt, das im Mai beginnt. Wer mitmachen möchte, kann sich bis zum 28. April um die Teilnahme am Projekt bewerben. 

Berlin ist die Hauptstadt der Fledermäuse. Von den 25 in Deutschland vorkommenden Arten sind 18 in Berlin nachgewiesen – sehr unerwartet für eine Großstadt. Um mehr darüber herauszufinden, warum so viele Arten in Berlin leben und wo sie im Stadtgebiet unterwegs sind, führen wir im Rahmen des Verbundprojektes WTimpact ein bürgerwissenschaftliches Forschungsprojekt über Fledermäuse in Berlin durch und suchen dafür Berliner*innen, die auf die Suche nach Fledermäusen gehen. Die Teilnehmenden erhalten hierfür einen Fledermausdetektor, mit dem sie entlang festgelegter Strecken in Berlin Fledermausrufe aufzeichnen.

Parallel zum Projekt ‚Wildtierforscher Berlin‘, in dem Bürgerwissenschaftler*innen terrestrische Säugetiere untersuchen,  konzentrieren wir uns in diesem Projekt auf die fliegenden Nachtjäger am Berliner Himmel: Fledermäuse. Normalerweise nehmen die Menschen die lautlosen Jäger kaum wahr, weil diese in der Dämmerung unterwegs sind und ihre Ultraschall-Rufe für das menschliche Ohr unhörbar sind. Mithilfe moderner Technik können sie aber belauscht werden. Für das Projekt „Fledermausforscher in Berlin“ erhalten interessierte Bürger*innen einen Fledermausdetektor, mit dem sie die Ultraschallrufe der Tiere aufzeichnen können. Die Rufe werden von Wissenschaftler*innen am IZW ausgewertet und den verschiedenen Fledermausarten zugeordnet. Auf der Projekt-Internetplattform erhalten die Teilnehmenden Hintergrundinformationen zu Fledermäusen in der Stadt und einen Einblick in die Rufauswertung. Darüber hinaus können Teilnehmende mit Hilfe von statistischen Tests ihre und die Daten aller Teilnehmenden auswerten und graphisch darstellen.

„Wir möchten mit diesem Projekt zum einen feststellen, welche Landschaftsstrukturen das Vorkommen von Fledermausarten in Berlin bestimmen, zum anderen aber natürlich auch den Teilnehmenden mehr über das Leben dieser faszinierenden Tiere in der Stadt nahe bringen“, erklärt Dr. Tanja Straka, Wissenschaftlerin im Projekt. Die Teilnehmer*innen haben dann die Möglichkeit, die Daten miteinander zu vergleichen und ihre Ergebnisse im Forum zu diskutieren. „Wir suchen Berliner*innen, die Lust haben, selbst zu Forschern zu werden und am gesamten wissenschaftlichen Prozess mitzuwirken, von der Datensammlung bis hin zur Auswertung und Interpretation der Ergebnisse“, sagt Projektleiterin Dr. Miriam Brandt.

Dieses Jahr wird es insgesamt zwei Durchgänge (Frühsommer 2019 und Herbst 2019) und im nächsten Jahr mindestens einen Durchgang (Frühling 2020) geben, wovon jeder Durchgang zwei Monate dauert. Die erste Feldphase startet Ende Mai 2019. Berliner*innen, die gern ihrem Forscherdrang nachgehen möchten und sich zutrauen, 2-3 km Strecke zurückzulegen, können sich vom 8. bis zum 28. April 2019 auf der Internetplattform www.fledermausforscher-berlin.de um eine Teilnahme am Projekt bewerben und aus 60 festgelegten Wegstrecken ihre Favoriten auswählen. Die Anzahl der Bürgerwissenschaftler*innen ist auf 60 pro Durchgang begrenzt.

Alle Informationen zur Bewerbung sowie das Bewerbungsformular finden Sie hier. 

Aufnehmen von Fledermausrufen mithilfe eines Detektors | Foto: Christof Häberle