Die Begleitstudie
Bisher weiß man nur wenig darüber, welchen Einfluss Bürgerwissenschaften (engl. Citizen Science) tatsächlich auf die Teilnehmenden haben. Ziel der Begleitstudie ist es, mehr darüber herauszufinden. Die neuen Erkenntnisse sollen helfen, Citizen Science-Projekte in Zukunft so zu gestalten, dass Teilnehmende optimal davon profitieren.
Die Wissenschaftler*innen des IPN sowie des IWM untersuchen, (1) wie die teilnehmenden Bürgerwissenschaftler*innen ihre Tätigkeit in den drei Teilprojekten (Monitoring von terrestrischen Säugetieren und Fledermäusen bzw. Luftqualität und Wetter in der Stadt) wahrnehmen, (2) wie sie die Themen des jeweiligen Teilprojekts wahrnehmen, (3) was sie über die drei Themen sowie grundlegende naturwissenschaftliche Arbeitsweisen in den jeweiligen Teilprojekten mitnehmen, und (4) welche Ansichten zu Naturwissenschaften im Allgemeinen bzw. Bürgerwissenschaften im Speziellen sie besitzen. Dazu wurden Fragebögen entwickelt, die - je nach Projekt - zu zwei oder drei Zeitpunkten in den Projektphasen eingesetzt wurden.
Die Befunde aller Teilprojekte werden später ausgewertet, um Empfehlungen für Bürgerwissenschaftsprojekte zu anderen Themen abzuleiten.
Häufig gestellte Fragen zur Begleitstudie
Woher kommen die Fragen in den Fragebögen?
Die Fragebögen basieren auf etablierten Fragebögen aus der Sozialpsychologie bzw. Bildungsforschung. Teilweise wurden Fragen leicht modifiziert, sodass sie besser in den Kontext passen. Beispielsweise sind wir an Ihren Museumsbesuchen oder Besuchen in Naturschutzvereinen interessiert, da Sie hier im Vorfeld des Projekts oder auch während unseres Projekts bereits sehr viel mitgenommen haben könnten.
Was wird mit den Ergebnissen aus den Fragebögen angefangen?
In den Fragebögen stellen wir Fragen zu folgenden Themen. Wir möchten (1) zunächst gerne wissen, wer an unseren Projekten teilnimmt und fragen einige allgemeine demographische Angaben ab. Dann sind wir (2) daran interessiert, wie Sie Ihre Aktivitäten zum Thema des jeweiligen Projektes (außerhalb und auf der Plattform) wahrnehmen und wie Sie das Thema des Projektes (d.h. terrestische Säugetiere, Fledermäuse, Luftqualität und Wetter) an sich wahrnehmen. Wir möchten außerdem (3) gerne wissen, wie Sie Naturwissenschaften und Bürgerwissenschaften wahrnehmen und welche Vorstellungen Sie zu Naturwissenschaften haben. Zudem geht es hier auch darum, was Sie zu wissenschaftlichen Untersuchungen allgemein und über das Thema des jeweiligen Projektes konkret mitnehmen. Abschließend sind wir (4) daran interessiert, warum Sie sich an unseren Projekten beteiligen.
Sind die Fragebögen von einer Ethikkommission freigegeben?
Ja, der Inhalt und Ablauf der Fragebögen wurde von einer Ethikkommission begutachtet und genehmigt. Ferner halten wir uns an die Datenschutzbestimmung.
Sind hier etwa Psycholog*innen am Werk
Diese Begleitstudie wird von einer Sozialpsychologin und einem Bildungsforscher durchgeführt, um mit unseren Ergebnissen das Erlebnis der Teilnehmenden im Projekt zu verbessern.
Sind aus den Daten Rückschlüsse auf mich möglich?
Die Daten der Begleitstudie werden anonymisiert und rein wissenschaftlich ausgewertet und wir werden keiner Institution persönliche Daten zur Verfügung stellen.
Was sind die richtigen Antworten in den Fragebögen?
In einem Teil der Fragen in den Fragebögen sind wir an Ihrer persönlichen Einschätzung interessiert. Hier gibt es keine richtigen oder falschen Antworten sondern sind wir an Ihrer spontanen Reaktion interessiert. Im anderen Teil der Fragen gibt es richtige Antworten, die wir Ihnen aus methodischen Gründen aber nun nicht nennen können. Nach Ablauf des Projektes können wir Ihnen aber nähere Informationen hierzu geben.
Werden in den Fragebögen immer dieselben Fragen gestellt?
Wir sind in der Begeleitstudie an Ihrem Erlebnis des jeweiligen Projektes über die gesamte Laufzeit des Projektes interessiert. Daher stellen wir in den Fragebögen aus methodischen Gründen immer die gleichen Fragen.
Handelt es sich bei den Fragebögen um einen Intelligenz- oder Eignungstest?
Nein. Auch wenn einige Fragen so erscheinen mögen, messen wir nicht Ihre Intelligenz und erfassen auch nicht, ob Sie für die Teilnahme an den Projekten geeignet sind. Vielmehr erfassen wir mit unseren Fragen, wie Sie die Teilnahme an den Projekten wahrnehmen und was Sie daraus mitnehmen.
Leibniz-Institut für Wissensmedien (IWM), Tübingen


IWM, Tübingen
Stellvertretender Leiter der Arbeitsgruppe Wissenskonstruktion